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Nachtzugreise über Polen und Weissrussland nach Moskau

Dezember 2013

 

TESTVERSION

 

 

<Planung und Vorbereitung>

<Reisetag 1: Hindernisse vor dem Beginn>

<Reisetag 2: Xaver holt auf, Verspätung ohne Ende>

<Reisetag 3: Moskau by Night>

<Reisetag 4: Moskau am Tag>

<Reisetag 5: 24 Stunden im Zug>

<Reisetag 6: Quer durch Süddeutschland>

<Zusammenfassung>

 

-------------------- Moskau am Tag --------------------

 

Sonntag, 8.Dezember 2013:

 

Gegen 8.30h geht es zum Frühstück direkt an den großen Glasscheiben zur Straße. 

Das Frühstücks-Buffet ist reichhaltig und lässt keine Wünsche übrig.

 

Doch irgendwie wird es draußen nicht hell. Es wird zurückgerechnet: 9 Uhr hier, also 6 Uhr in Deutschland, die Sonne geht aber nach Moskauzeit hier auf, also 9 Uhr Ortszeit, aber dennoch dunkel wie in Deutschland um 6 Uhr!?

Nach erfolgter Stärkung mit Tee und Kaffee werden vom Hotel Erinnerungsbilder angefertigt, bevor es dann wieder Richtung Innenstadt geht.

 

 

 

 

Die Bilder stellen keine politische Stellungnahme dar!

 

 

 

Außerhalb des Hotels erkennen wir wie doch die Gläser in Türe und Frühstücksraum eine sehr schwarze, sagen wir mal dunkle, Einfärbung genossen haben: Draußen ist es taghell!

 

Es geht wieder zu Fuß durch den Park zum Dinamostadion, von dem wir mit der Metro bis zu Station Teatralnaya direkt hinter dem Kaufhaus GUM fahren.  (5.Fahrt)

 

Bei der Eingangskontrolle zur Metro bekomme ich das erste Mal die automatisch zufahrenden Bügel zu spüren, die bei falscher Handhabe der Metro-Karte den Weg versperren ... der nochmalige Versuch mit der Magnet-Karte ist dann erfolgreich.

 

Nun wollen wir den Roten Platz tagsüber besichtigen und bei Möglichkeit auch Lenin einen Besuch abstatten. Zuvor geht es nachmals bei Tag über den Roten Platz.

Touristen werden mit allerhand Souvenir-Matroschkas geködert. Fast wäre ich darauf eingestiegen, nur Merkel- und Putin-Matroschkas müssen nicht sein!

 

 

 

Über Nacht ist einigermaßen Schnee gefallen, der heute abtransportiert wird. 

  

 

 

 

Wir laufen durch den Schnee bis zum Lenin-Mausoleum und sehen, daß dort heute morgen keine Schlange ist. Also vor zu der Sicherheitsschleuse am Durchgang zwischen Historischem Museum und Kremlmauer.

Denkste! Dort ist abgesperrt, man kommt nur durch einen engen Spalt zwischen Absperrung und Historischem Museum. Aber dort steht eine Polizistin und gibt freundlich, aber eindeutig zu verstehen, daß man nur von….reinkommt. 

Wir müssen also durch das Rote Tor (das vor nicht allzu langer Zeit wieder aufgebaut wurde, da ja nun keine Interkontinentalraketen mehr über den Roten Platz fahren müssen) und um das Historische Museum herum zum Beginn der Absperrung, dann wieder vor bis zu Polizistin. Dort werden an einem Schalter Taschen, Kameras und Handys abgenommen. 

Anschließend geht es zur Sicherheitsschleuse und entlang der Kremlmauer zur Nekropole. 

Erstaunlich, daß außer uns fast keine Interessenten unterwegs sind.

 

Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl direkt vor diesem dunklen, geheimnisvollen Gebäude zu stehen und dann zwischen den stummstehenden Polizisten/Soldaten einzutreten und hinab zum Sarkophag zu laufen

 

 

 

Und dann eines für mich sonderbarsten Erlebnisse während der ganzen Reise:

Wir steigen aus dem dunklen Lenin-Mausoleum herauf, ergriffen von der Tatsache hier einen seit 90 Jahren aufgebahrten Leichnam zu sehen. Wir kommen ins Freie …und in dem Moment dröhnt es vom Weihnachtsmarkt herüber: „Ice, Ice, Baby“ von Vanilla Ice. Das habe ich seit Urzeiten nicht mehr gehört, aber dann nach Lenin und vor dem Grab von Stalin. In diesem Moment treffen zwei Systeme unwirklich zusammen.

Denn anschließend stehen wir unvermittelt vor dem Stalin Grab, das auch heute noch von (beängstigend) vielen verehrt wird

 

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Anschließend werden im Historischen Museum wieder Kamera und Handy abgeholt.

 

Mit der roten Linie fahren wir bis zur Universität/Universitet, um dann wieder bis Leninskiye Gory zurückzufahren (6.Fahrt)

Die Station ist unterhalb einer Straßenbrücke über die Moskwa errichtet worden. Draußen zieht ein Schneesturm auf, es ist ungemütlich.

 

Durch den Park laufen wir bergaufwärts bis zur Uliza Kosygina. Entlang des Wegs stehen mehrere Datschen bzw. Villen und man kann sich vorstellen wie dieser Park und das Moskwa-Ufer im Sommer frequentiert werden.

Dort steigen wir in die Obus-Linie 7 ein (7.Fahrt).

 

Blick vom Leningradski Prospekt auf den Weissrussischen Bahnhof

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Am Gagarin-Denkmal vorbei fahren wir den Leninskiy Prospekt entlang bis zur Haltestelle Travmopunkt. Von dort wollen wir durch das Krankenhausgelände auf der anderen Straßenseite zur Moskwa bzw. zum Gorki-Park laufen.

Doch wir finden keine Möglichkeit den Leninskiy Prospekt zu queren. So laufen wir weiter bis zum Kaluzhskaya-Platz, um dann weiter auf der Uliza Krymskiy Val zum Eingang des Gorki-Parks zu laufen.

Wir betreten den Gorki-Park durch den großen Portikus. Kurz dahinter befindet sich eine Eisbahn, die auf Holzstegen überquert werden kann. Es ist jedoch nicht EINE Eisbahn, sondern alle Wege im Park sind eine Eisbahn, die Fußgänger müssen sich mit den Holzstegen begnügen.

 

Gorki-Park
   
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Am anderen Ende des Park ist nicht mehr so viel los und wir laufen Richtung Moskwa. Dort ist auch die Buran-Raumfähre ausgestellt. Wenn auch nur ein Prototyp, so zeigt sie doch die Dimensionen auf.

 

Buran-Raumfähre im Gorki-Park
   
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Man kann direkt unter die Fähre laufen, die auf sehr zerbrechlich wirkenden Stützen steht.

Der Wiesentäler ist nun tiefgefroren, deshalb geht’s wieder ins Café Schokoladniza an der Metro-Station Oktjabrskaja.

Wie schon am Vortag wälzen wir uns durch die kyrillischen Köstlichkeiten, bevor wir uns für die Bildern auf den Tischaufstellern entscheiden.

Wir haben uns wieder einigermaßen aufgewärmt, nun wollen wir die Moskauer Straßenbahn erkunden. Nicht weit entfernt befindet sich eine Straßenbahn-Wendeschleife mit dem Depot Apakova.

 

Wir wollen von dort mit der Linie A zu den Patriarchenteichen fahren. Dort soll eine Museumstram ihre Runden drehen. (8.Fahrt)

 

An der Metrostation Tulskaja biegt die Linie 47 nach Süden ab. Hier ist die Fahrt für uns damit leider zu Ende, da die Strecke geradeaus/nach Norden Richtung Innenstadt/Patriarchenteiche baustellenbedingt gesperrt ist.

 

Straßenbahnhaltestelle "Metrostation Tulskaja"
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Wir besteigen an der Metrostation Tulskaja die "Graue Linie" und fahren bis zur Station Timirjasewskaja. (9.Fahrt)

 

Metrostation Timirjasewskaja
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Dort suchen wir die Endstation der Monorail <Wikipedia: Monorail Moskau>. Die Beschilderung der mit zahlreichen Geschäften gespickten Station bzw. der Verteilerebene ist nicht so ganz eindeutig. Nach mehreren Versuchen finden wir den Weg unter der RZD-Linie hindurch auf die andere Seite.

 

 

Dort finden wir dann die Endschleife der Monorailbahn. Im Hintergrund grüßt der Ostankino-Fernsehturm, an dessen Fundamenten vorbei die Einschienenbahn verläuft.

 

Kennt jemand Nord Haverbrook? Nein?

Das muß hier gedreht worden sein :-) (siehe auch "Die Simpsons / Homer kommt in Fahrt")

 

Monorail
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Wir warten auf den nächsten Zug, der sich dann nach ein paar Minuten recht langsam der Station nähert. Die Station ist leicht versetzt zur eigentlichen Trasse, sodaß wir die Einfahrt schon vom Abfahrtsbahnsteig aus beobachten können. 

 

Monorail
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Nachdem der Zug die Ankömmlinge entlassen hat wird eine Wendeschleife durchfahren. Innerhalb der Wendeschleife befindet sich ein "Stumpfgleis", das über ein flexibles Streckenstück angebunden werden kann. Dem Schneebelag zu urteilen kommt die Befahrung selten vor.

 

Monorail
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Wir fahren die komplette Strecke bis zur anderen Endstation Uliza Sergeja Eisensteina (10.Fahrt).

 

Monorail
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Anschließend eine Station zurück bis Wystawotschny Zentr, von der wir zur Metro-Station WDNCh laufen wollen. Die Streckenführung erinnert teilweise an den Transrapid.

 

Monorail
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Unterwegs kommen wir am Denkmal der Kosmonauten vorbei. Im Hintergrund grüßt wieder der Fernsehturm Ostankino.

 

Denkmal der Kosmonauten
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Der eigentliche Eingang der Metro ist auf Grund von Bauarbeiten gesperrt, sodaß wir bis zum Südeingang laufen müssen.

Wir fahren von dort mit der die 11.Fahrt auf der "Orangen Linie" bis Kitai Gorod, wo wir auf die Linie 7 am selben Bahnsteig umsteigen, um dann in Taganskaja die Metro wieder verlassen.

 

Während der Reiseplanung hatte ich die Kneipe "Metro" als Möglichkeit für das Abendessen ausgesucht. Diese Kneipe soll im Stil einer Moskauer Metro eingerichtet sein und Mahlzeiten zu angenehmen Preisen anbietet. Nun gut, warum nicht?

Auf GoogleEarth suche ich daher im Vorfeld der Reise nach dem Eingang der Kneipe, werde aber nicht fündig. Deshalb hoffe ich dann vor Ort den Eingang oder die Beschilderung dazu zu finden.

Bemerkung dazu: Ich hätte auch direkt die Adresse eingeben sollen!

 

Nun sind wir aber vor Ort und suchen die Hausnummer, laufen mehrmals um die Eingangshalle der Metro herum. Die Gegend ist recht eigenartig, für das bisher kennengelernte Moskau ein ganz neues Erlebnis. Die Häuser um die Nikolauskirche ("Kirche des Heiligen Nikolaus an der Bolwanowka") erinnern teils an Künstlerviertel, zwei- bis dreistöckig. 

Eine Obusschleife ist hier auf einem kleineren Platz vorhanden, an der auch prompt ein Obus mit den Stangen den Kontakt verliert und händisch wieder eingehakt werden müssen.

 

Wir haben nun aber Hunger und wollen uns eine andere Kneipe suchen. An einem der gedrungenen Häuser befindet sich ein schönes Schild mit Messer und Gabel, sowie einem Krug. Darunter eine Holztüre und nebenan ein Handyladen. Sonst ist nichts zu sehen, aber  auch keine Personen auf der Straße etc.

Wir öffnen die Türe, dahinter geht ein langer Gang zu mehreren Treppen. Oben angelangt ist wieder eine große Holztüre. Dahinter verbirgt sich dann eine große Sportsbar bzw. Studentenkneipe. Sie ist gut besucht. Überhall Holztische mit Bänken und an den Wänden die üblichen Fußballübertragungen, diesmal auf russisch.

Wieder erfolgt die leckere Essensauswahl an Hand der in der Speisekarte abgebildeten Zubereitungen, wir können jedoch mit bereits erworbenen Kyrillischkenntnissen weitere Grundnahrungsmittel entziffern, was zum Verzehr von lokalem Bier und "Wodka PREMIUM Zitrone" führt. Jedoch nicht in der 500ml-Version....

Gut genährt gehe ich anschließend zum neben der Metro befindlichen Einkaufsmarkt, um für die 2-tägige Rückfahrt etwas Proviant einzukaufen. Es setzt sich zusammen aus französischem Wasser, italienischer Wurst und russischem Brot. Der Wiesentäler hat den Einkauf bereits vor dem Kneipenbesuch vollzogen.

 

Mit der Metro-Linie 7 wollen wir auf der 12.Fahrt bis Pushkinskaya/Tverskaya fahren, verpassen jedoch den Ausstieg und fahren bis Barrikadnaya/Krasnopresnenskaja. Von dort geht es wieder eine Station zurück und dann auf der "Grünen Linie" bis Dinamo.

 

12.Fahrt!? Mhm, auf der Karte sind doch nur 11 Fahrten vorhanden. Das heißt irgendwo wurde eine Fahrt nicht abgebucht.

 

In unserem Hotel holen wir unser Gepäck ab und laufen nun, nachdem wir die letzte, die 11. bzw. 12.Fahrt abgefahren haben entlang dem Leningradski Prospekt zum Weißrussischen Bahnhof.

Vom Leningradski Prospekt haben wir einen schönen Ausblick auf die Ringstrecke mit abendlichem S-Bahn-Verkehr.

 

Blick vom Leningradski Prospekt auf den Weissrussischen Bahnhof
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Der Zugang zum Bahnhof ist nur über eine obligatorische Sicherheitsschleuse möglich. Anschließend begeben wir uns in den Wartesaal im OG, in dem eine Polizeistreife nach dem Rechten sieht...

 


Fortsetzung:     <Reisetag 5: 24 Stunden im Zug>


 

letzte Änderung:  30. August 2020        © www.UlmerEisenbahnen.de

 

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